2004 - 2005
Porzellantellertraum
Ein Berg aus Tellern
hoch wie ein Turm
erscheint wie ein Geist
aus hachfeinen Porzellantellern – schneeweiß
am Fuße des Tellerberges
Scherben zersprungen, zerborsten
und sich selbst erdrückt – die zarte Form
im hellerleuchteten Raum
Porzellantellertraum
Lass den Berg
aus weißen Porzellantellern ruhen
erlös ihn aus der Flüchtigkeit des Traumes
er weißt mir den Weg
in die Tiefe meines
ICH ´s
Bald ein Gedicht
Denke wie gemalt
Sonnenstrahlen streicheln die Wiesen
auf denen die erkälteten Zugvögel sterben
Vielleicht ist das eine Ente
Vielleicht ist das eine Schrankwand
und dann das Gefühl am Strand zu sein
ich denke
Die Schrankwand ist die Ente
oder ist der Anfang dann das Ende ?
Ich weiß
die Ente fliegt in den Schrank
durchbricht die Wand und landet am Strand
dann ist das Ende der Anfang
Ein sterbender Zugvogel
liegt auf einer Wiese
und denkt darüber nach
2009 - 2010
Das Erbe
Ein ultravoilettbraun leuchtender Sumpf
aus den gefallenen Blättern
vergangener Herbste
überreicht sein oxidierendes Denken
an das frühlingserwachende
hellgrüne Kleid des Waldes
….. und passiert die Zeit.
Der Draht
im gelben nachtblaugestreiften Teich
sich spiegelnd
in einem Fenster sitzender Lurch
ruft über die Tannenspitzen einen Draht an
der in Asphalt singend rosa leuchtet
Ein Abend
über den weißen Feldern
ein rauchender Trichter
begegnet zu einem gewohnten Sonnenauftritt am Abend
einem blauen Mond
der die saphirgrünen Schwämme
auf ihre glasklaren neuen Kleider anspricht
Der hellsichtige Lavendelstrauch
in tiefer azurblauer Nacht
erzählt ein purpurroter Lavendelstrauch
aus einer schwebenden Tonschale wachsend
einem Salamander
der über eine hauchzarte Schnur
das gleißende Ufer des gestrigen Tages erreicht
sein Erlebtes
aus einer lichtgefärbten Erinnerung
von morgen
Über den Wolken rostet so schnell nichts
Schlagerstars in rauschender Fahrt
über wildwuchernden Wolken
die konzentrierten Hymnen der Waldmeisterseele
aus glamourösen Reagenzgläsern trinkend
begrüßen in überschäumender Freude
Räuberschachspieler
die in zerrissenen Jeans
den Niederschlag roten Eisenwassers
in die Kreisläufe denken
Die Ankunft
der rosarote Julimond
taucht in einen dunklen Binsenwald ein
um die Neugeborenen
am Feuer des Stromes
aus dem helltönenden Gezeitencontainer
zu empfangen
Mehr vom Meer oder das alte Lied
das phosphorleuchtende Abendrot
schmilzt in das algenverhangene Hafenbecken der Wiederkehr
kariertes Gletschergeröll als Bühne des Lebens getarnt
summt das Lied vorzeitlicher Möwengesänge
Wale stranden in einer silbrig schillernden Fata Morgana
sie lauschen den Tönen im Jetzt
Der Steinkuchen
Das weiche am Bauch kitzelnde smaragdgrüne Nixenhaar
sammeln wir in der Lagune
Dekoration
für den versteinerten puristischen Mohnkuchen
auf den mit tonigblauem Ankerschlick
gesäumten Seetangteppich
feiern wir mit dem Stern
den Abschied eines Tages
2013 - 2014
Durch die Blume gesprochen
Die Urahnung weiß
was die Weisen spüren
der Motor ist so gut für uns
denn er kennt unsere Furcht
wäre der Antrieb nicht nur Freude
und Trauer zugleich
dann könnten wir verstehen
was die Bewegung
nach dem JETZT meint
Blüten der Zeit
Blüten der Zeit
sprießen aus dem NICHTS empor
im Raum passiert das Licht
silberglänzend die Blätter schwingen
im Kelch ein helles Purpur strahlt
Morgengrauen – tief im Traum
erweckt ein Kuss das Leben
Ach wäre ich doch dort geblieben
Die Milch
Ich habe auch im Kopf eine Kuh
von der Kätzchen und Tiger trinken
eine Schale gefüllt mit wundersamen Nass
schwebt mauzend über ihnen
Träume singen sanft zu ihren Seelen
weiche süße Milch